Test: Vollverstärker Pioneer A-70
Der neue Class-
D-Endverstärker
verfügt über sauber
arbeitende
Rekonstruktionsfilter
Die beiden sind neu: Zwei digitale
Quellen sind am A-70 wählbar
Praxis
Ich habe ja vorhin diese schöne, bun-
te Welt gemalt, als ich von dem ein-
samen
Verstärker
mit
verstecktem
Computer sprach. Genau so habe ich
meine Hörtest durchgeführt. Im ersten
Durchgang hatte ich einen Mac ange-
schlossen, schön gewissenhaft mit dem
Musikserver Amarra laufend, später
kam das von mir heißgeliebte JRiver
von einer Windows-Plattform dran.
Klanglich sind die beiden ebenbürtig
und konnten das Potenzial des A-70
schön auskosten. Und das ist groß.
Zwei ganz exzellente Komponenten
geben sich in diesem Verstärker die
Hand: Ein hervorragender DAC und
ein exzellenter Schaltverstärker moder-
ner Bauart. Das rastet einfach ein. Ich
kenne ja noch den A-50, also das et-
was kleinere Modell in seiner getunten
Phonosophie-Variante ganz gut, doch
dieser Bolide hier setzt da noch einen
drauf. Musikalität, Druck, Lässigkeit
- das kann er alles noch einen Schuss
besser. Der A-70 packt mächtig zu, löst
fein auf und präsentiert die Musik auf
eine Art, die ich mag - entschlackt,
unverfälscht,
dynamisch
und
glas-
klar. Da mag einer vielleicht ein we-
USB mal anders: Pioneer setzt
beim USB-Datentransfer auf
eine eigenständige Chip-Lösung
Und auch wenn der Lautsprecher diese
hohen Frequenzen gar nicht wiederge-
ben kann und das menschliche Ohr gar
nicht in der Lage ist, so etwas zu hören,
war es trotzdem problematisch. In Ver-
bindung mit einem Lautsprecherkabel
baut man so eine ganz wunderbare An-
tenne und das ist weniger schön hin-
sichtlich elektromagnetischer Verträg-
lichkeit. Das ging früher sogar so weit,
dass der Radioempfang im Wohnzim-
mer flöten ging.
All das braucht man hier nicht zu
befürchten.
Die
Pioneer-Ingenieure
haben das voll im Griff. Ich habe das
Ausgangssignal des A-70 auf dem Os-
zilloskop ordentlich gespreizt, um ir-
gendwelche Überreste des Schaltpulses
zu finden - da war nur mit Mühe
was zu sehen. Dieser Schaltverstärker
wurde richtig gewissenhaft von hin-
ten nach vorne durchentwickelt und
lässt nicht einen Hauch der prinzip-
bedingten Problemchen erkennen. Im
Gegenzug spielt er die Vorteile aus:
Knackige 90 W att spuckt das Ding aus,
wobei er nicht einmal handwarm wird,
selbst wenn man ihn richtig quält.
All das wurde auch hardwareseitig sehr
gewissenhaft umgesetzt. Dass dieser
Vollverstärker auf Klang getrimmt ist,
erkennt man schon beim bloßen Be-
trachten des Gehäuses. Dicke Wände
sorgen für Stabilität und Schirmung,
das Deckelblech ist schön massiv und
mehrfach mir dem Body verschraubt -
das schafft Vertrauen. Der Lautstärke-
regler dreht satt, die Quellenwahl geht
knackig von der Hand und quittiert
mit einem schönen „Klack“, dass die
gewünschte Quelle nun ausgewählt ist
- alles so, wie man sich das als ambitio-
nierter HiFi-Liebhaber wünscht.
Auch
der
Innenraum
ist
piekfein,
dem A-70 sieht man seine Ernsthaf-
tigkeit sofort an. Zunächst fallen die
drei Kammern auf. Netzteil, Verstär-
kersektion und Eingangsplatine sind
durch Aluwände sauber voneinander
getrennt, außerdem sorgt dieser Auf-
bau für hohe Stabilität. Die äußerste
linke Wand wurde noch ausgenutzt,
um den D/A-Wandler verschrauben zu
können. Alle Bauteile wurden piekfein
und sauber platziert - das ist ein richtig
gewissenhaft aufgebautes Teil.
Zwei Paar Lautsprecher lassen sich anschließen. Auf analoger Seite
sind mehrere Cincheingänge und Phono-MM/MC vorhanden
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